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SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN

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Globusgefühl im Hals, Druck, Einengung, Abneigung gegen hochgeschlossene Kleidung, innere Unruhe, … all das sind erste Zeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion.


In der Traditionellen Chinesischen Medizin unterscheidet man Schilddrüsenüberfunktionen aufgrund von Fülle-Hitze oder von Leere-Hitze. Diese Diagnose muss von einer erfahrenen TCM-Ärztin gestellt werden, denn eine Fülle-Hitze wird reduziert, eine Leere-Hitze dagegen tonisiert, wobei die Therapiekonzepte völlig unterschiedlich sind.

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Wie schaut eine Schilddrüsenüberfunktion bei Fülle-Hitze aus und woher kommt sie?


Hier handelt es sich um loderndes Leberfeuer. Es kann entweder genetischbedingt sein, oder es wurde im Lauf der Jahre durch Stress, Hektik, üppiges, scharfes, stark gewürztes Essen verursacht.
Zu den oben beschriebenen Symptomen kommen noch leichte Reizbarkeit, Hitzegefühl, Schwitzen, eventuell ein rotes Gesicht, Augenrötung bis zu einer Bindehautentzündung und ein Hervortreten der Augen. Der Puls fühlt sich saitenförmig, gespannt und schnell an. Die Zunge ist sehr rot und zeigt manchmal einen gelben Belag.

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Das therapeutische Konzept lautet: Leber besänftigen und Feuer kühlen.


Dies geht besonders gut mit der Akupunktur. Es werden Feuer-kühlende Punkte an den Fingern und Zehen verwendet. Auf dem Leber- und Gallenmeridian liegen die wichtigen Punkte, um die Überfunktion der Schilddrüse wieder zu beruhigen. Da der Magenmeridian auch über den Hals und so über die Schilddrüse läuft, wählt man zusätzlich lokale Punkte in diesem Bereich.


Kräuter werden aus dem Bereich der Hitze-klärenden Kräuter verwendet. Ein stark ausgekochter Tee aus Gardenienfrüchten oder chinesischer Enzianwurzel unterstützt die Heilung. Mineralischer Gips kühlt. Er kann mit etwas Wasser angerührt eingenommen und auch auf die Haut aufgelegt werden. Außerdem wird eine individuelle Kräuterrezeptur aus zehn bis fünfzehn Kräutern verschrieben, die einige Monate eingenommen werden soll.


Essen Sie kühlende Nahrungsmittel wie Brokkoli, Mangold, Spinat, Gurken, Paradeiser. Wenn Sie wenig Belag auf der Zunge haben, helfen Ihnen auch Milchprodukte: Hin und wieder abends ein Joghurt, ein Molkegetränk, Topfen mit Früchten. Trinken Sie viel grünen Tee, Roibushtee oder Matetee.


Versuchen Sie ruhiger zu werden, weniger Stress zu haben, sich weniger aufzuregen und Ausgleichsport zu betreiben. Sie werden sehen, es geht Ihnen wesentlich besser.

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Wie schaut eine Schilddrüsenüberfunktion bei Leere-Hitze aus und woher kommt sie?


Hier handelt es sich um Herz- und Leber-Yin-Mangel. Eine genetische Komponente ist möglich. Ein zweiter Grund ist, wenn über viele Jahre die körperlichen Yin-Anteile – also das beruhigende und ausgewogene, aber gleichzeitig kraftvolle Element im Köper – verbraucht wurden und so Pseudohitze entsteht. Ruhelosigkeit, inneres Aufgewühltsein, Schlaflosigkeit, Herzklopfen sind die Folge.
Leere-Hitze zeigt sich weiters durch abendliches oder nächtliches Hitzegefühl im Bereich des Gesichts, der Hände, Füße und am Dekollete. Die Haut und die Schleimhäute sind trocken. Auch Mund- und Augentrockenheit können stören. Der Puls ist dünn und schnell. Die Zunge ist rot und rissig und zeigt meist keinen Belag.

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Das therapeutische Konzept lautet: Yin von Herz und Leber nähren, Geist des Herzens beruhigen.


Mit der Akupunktur werden Punkte auf dem Herz- und Lebermeridian gewählt. Yin-tonisierende Punkte werden am Fuß und an den Händen gestochen. Auch im lokalen Bereich wird genadelt. Neben der Schilddrüse laufen die großen Gefäße. Nur ein erfahrener Akupunkteur sollte am Hals arbeiten.
Ganz wichtig ist die Einnahme von chinesischen Kräutern. Ein Tee aus Bocksdornfrüchten stärkt Ihr Leber-Yin. Sie können die Früchte essen, oder Sie geben etwa zehn bis fünfzehn Stück in ein Teehäferl, gießen es mit heißem Wasser auf und lassen es eine Viertelstunde ziehen. Trinken Sie täglich davon. Eine Kräuterrezeptur mit Rhemanniawurzel wird für einige Monate eingenommen.


Essen Sie viele Gemüsesuppen, Eintöpfe und Kompotte. Auch Spinat mit Spiegelei und gekochten Erdäpfeln tut Ihnen gut. Fisch kommt aus dem Wasser und tonisiert Ihr Yin. Vermeiden Sie aber roten Fisch wie Lachs und Scampi.


Sammeln Sie Ihre Kräfte. Betreiben Sie Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder Autogenes Training, denn gleichförmige Bewegungen und Entspannung sind gut für Sie.

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